Seide fasziniert die Menschen seit Jahrtausenden. Bis heute hat dieses hochwertige Naturprodukt nichts von seiner Exklusivität eingebüßt. Auch deshalb, weil Seide die einzige textile Endlosfaser ist, die aus der Natur kommt. Sie imponiert durch eine unverwechselbare fließende Optik, einen einzigartigen Glanz und hohe Festigkeit. Eine erlesene Farbauswahl und die feminine, elegante Anmutung machen den edlen Klassiker zu einem souveränen Begleiter.
Seide ist allerdings auch eine Schönheit mit gewissen Ansprüchen. Um möglichst lange etwas von seinen seidigen Lieblingsstück zu haben, sollte man bei der Pflege ein paar Dinge beachten. Behandelt man die Naturfasern nicht so sorglos wie Chemiefasern, bleiben sie einem über Jahre erhalten.
Seide sollte stets mit einem Seiden-Waschmittel gewaschen werden. Spezielle Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass die feine Seidenfaser nicht geschädigt wird. Ganz anders sieht das bei normalen alkalischen Waschmitteln aus. Sie machen die Naturfasern erst rau und matt und sorgen ein paar Waschgänge später sogar dafür, dass sie brüchig wird. Der feine Seidenlook gehört dann der Vergangenheit an. Auch von gewöhnlichen Fleckenentfernern sollte man die Finger lassen, wenn man seine Seidenbluse reinigen möchte. Die oft enthaltenen Enzyme sorgen dafür, dass sich die Seidenfaser langsam auflöst.
Ob ihre Seiden-Lieblinge in die Waschmaschine dürfen oder Handwäsche bevorzugen, weiß die Pflegeanleitung im Textiletikett des jeweiligen Stücks. Darf das Stück in die Maschine, sollte es bei maximal 30 Grad gewaschen werden. Ideal ist es, ein Wäschesäckchen für die Seidenkleidung zu benutzen. So kommt sie in Kontakt mit Wasser und Seiden-Waschmittel, ist aber vor dem harten Kontakt mit der Trommel geschützt. Weichspüler sollte nicht hinzugefügt werden. Dadurch wird Seide schmierig. Moderne Geräte haben oft ein spezielles Programm für Seide. Wäscht man lieber per Hand, sollte man ebenfalls darauf achten, dass das Wasser nicht wärmer als 30 Grad ist. Die Bluse nach ein paar Minuten Einweichen nur leicht im Wasser hin und her bewegen. Wenn das geliebte Seidenstück sauber ist, ausspülen bis das Wasser klar wird.
Beim Versuch Flecken von Seide zu entfernen sollte man äußerst vorsichtig mit dem sensiblen Stoff umgehen. Versucht man sie mit Wasser zu entfernen, quillt die Faser oft an dieser Stelle auf und man reibt den Schmutz nur noch tiefer in die Faser. So entstehen Wasserränder auf Kleidungsstücken. Wer mit fettigen Speisen oder Cremes gekleckert hat, kann zu Waschbenzin greifen. Die hartnäckigsten Flecken auf Seide werden übrigens oft durch Parfums und Deos verursacht. Diese am besten niemals auf Seidenblusen und Co. auftragen. Wer trotzdem vor diesem Problem steht, sollte eine Reinigung aufsuchen. Manche Flecken sind – vor allem bei empfindlichen Stoffen wie Seide – Expertensache.
Nach dem Waschen den Stoff vorsichtig ausdrücken und in ein trockenes Handtuch ausrollen. Auswringen, wie man es so gerne mit nassen T-Shirts oder Jeans macht, sollte man unbedingt vermeiden. Dabei könnten die empfindlichen Fasern brechen. Die handtuchtrockenen Kleidungsstücke hängt man am besten auf einen Formbügel. Idealerweise nach draußen in den Schatten. Direkte Sonne sollte man aufgrund der zu intensiven UV-Strahlung ebenfalls vermeiden. Wie CashmerePullover kann man Kleidungsstücke aus Seide auch zum Trocknen auf einen Wäscheständer legen. Zuvor einfach noch in Form ziehen.
Wer seine Seidenstücke bügeln möchte, sollte sie gar nicht erst zum Trocknen aufhängen. Denn Seide bügelt sich am besten feucht. So lassen sich Knitterfalten ganz leicht ausbügeln. Ist die Seide bereits zu trocken, legt man am besten ein feuchtes Tuch zwischen die Seide und das Bügeleisen. Mit Wasser bespritzen sollte man Seide nicht. Das könnte unschöne Flecken geben. Doch bevor Sie das Bügeleisen ansetzen, kontrollieren Sie, ob das Eisen von unten schmutzig oder gar beschädigt ist. Ist es schmutzig, reinigen Sie es vor dem Bügeln. Ist es verkratzt, schmeißen Sie es am besten weg. Beides könnte Ihren seidenen Schatz für immer ruinieren. Seide sollte man zudem immer auf Links drehen bevor man sie bügelt. So bleibt ihr Glanz erhalten.
Seide gehört zu den temperaturempfindlichen Stoffen. Wird sie zu heiß gebügelt, werden die Fasern brüchig oder verbrennen. Seidenfasern haben eine Eiweißverbindung, die mit der Struktur unserer Haare vergleichbar ist. Denn auch die reagieren ganz ähnlich auf Hitze: mit Spliss. Vor dem Bügeln jedes Stücks sollten Sie stets die individuellen Pflegehinweise in Ihrem (THE MERCER) N.Y. Produkt berücksichtigen und sich danach richten. Im Zweifel ist die niedrigste Stufe des Bügeleisens die richtige Stufe für Seide.